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Auf unserer Plattform ist ausführlich dargestellt, dass Kinder ihm Verkehrsumfeld ihre Aufmerksamkeit mitunter auf andere Dinge fokussieren als auf die verkehrssicherheitsrelevanten.

In einer von klimaaktiv mobil, der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zur Förderung der Aktiven Mobilität in Auftrag gegebenen Sondierungsstudie* haben wir uns mit der Frage beschäftigt, ob die aktuellen gesetzlichen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen für die Aktive Mobilität von Kindern unter der Berücksichtigung entwicklungspsychologischer Aspekte adäquat beziehungsweise förderlich sind.

Eine im Rahmen der Studie zur Anwendung gekommene Methode war jene des kommentierten Gehens und Radfahrens. Wir sind mit Kindern im Volksschulalter ausgewählte Infrastrukturabschnitte, welche von Verkehrsplaner:innen als best practice bezeichnet wurden einzeln abgegangen und haben sie dabei gebeten, uns zu berichten, worauf sie ihre Aufmerksamkeit richten. Auch hier zeigte sich, dass sie von sich aus, intrinsisch motiviert, fast ausschließlich verkehrsirrelevante Dinge aufzählten, auf den Verkehr richtete sich der Fokus zumeist erst durch gezieltes Nachfragen („Hast du die Ampel gesehen?“) und somit extrinsisch motiviert. Sehr spannend war in diesem Zusammenhang, dass insbesondere barrierefreie Fußgängerübergänge von den Kindern nicht als solche erkannt wurden, weshalb sie auch ohne Links-Rechts-Links zu schauen überquert wurden. Darauf angesprochen gaben sie an, dass für sie nicht ersichtlich gewesen sei, dass der Gehsteig endet und die Fahrbahn beginnt.

Für uns Erwachsene bedeutet dies einmal mehr, dass man nicht davon ausgehen kann, dass Infrastruktur für Kinder per se auch durchgängig verständlich ist. Des Weiteren zeigt dieser Befund auf, dass man überlegen muss, wie man auch abgesenkte, barrierefreie Gehsteige durch beispielsweise andere Pflasterung oder farbliche Markierung besser kennzeichnen kann. Auch Zebrastreifen würden die Fahrbahn für Kinder eindeutig erkennbar machen. Hier ist noch ein Nachdenkprozess notwendig. Den ausführlichen Bericht mit allen spannenden Ergebnissen können Sie hier nachlesen.

Welche diesbezüglichen Erfahrungen haben Sie mir Ihrem Kind im Straßenverkehr gemacht? Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie? Sicher unterwegs und AUVA Vertreter:innen sind in verschiedenen Gremien beispielsweise zur kinderfreundlichen Mobilität vertreten, wir können Ihren Input hier gerne einbringen und freuen uns auf Ihre Nachricht.

 * Panian, T., Schützhofer, B., Oberlader, M., Hauger, G., Hohenecker, N. & Wolf-Eberl, S. (2023). Fähigkeiten von radfahrenden Kindern im Verkehrsraum in Abhängigkeit zur Infrastruktur. Wien: klimaaktiv mobil und Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie BMK.

Unsere Tipps an Sie

Praktizieren Sie immer wieder Schritt 2 unseres Fünf-Schritte-Programms, wo das Kind gebeten wird, zu erklären, was es wahrnimmt. So können Sie stets sicherstellen, dass Ihr Kind auf die relevanten Dinge im Straßenraum achtet und die vorhandene Infrastruktur auch richtig versteht.

Auch durch konsequentes und gezieltes Fragen „Hast du den Radfahrer gesehen?“ „Welches Ampelsignal siehst du?“ lenken Sie die bewusste Wahrnehmung Ihres Kindes immer wieder auf den Straßenverkehr und trainieren seinen Verkehrssinn.