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In der Befragungs- und Beobachtungsstudie „Höher-Breiter“[1] wurde empirisch erhoben, ob ein in Salzburg von der Landesverkehrsabteilung eingeführtes Armzeichen für Kinder vor dem Queren eines ungeregelten Schutzweges die Verkehrssicherheit von Kindern erhöhen kann. Die korrekte Ausführung des Armzeichens beinhaltet das senkrechte Heben und dann nach vor Stecken des Armes in die Waagrechte und soll Kinder im Straßenverkehr sichtbarer machen, darum auch der Name der Studie (Abbildung 1). Die Feldstudie wurde im Herbst 2023 in unmittelbarer Nähe einer Salzburger Volksschule mit Schüler:innen von ersten und zweiten Klassen durchgeführt. 35 Kinder erhielten eine Einschulung des Armzeichens durch einen Verkehrspolizisten und querten danach selbständig einen Schutzweg. 27 Kinder erhielten keine Einführung des Armzeichens und querten die Fahrbahn ohne dieses (Kontrollgruppe).
Als Datenquellen wurden Befragungen und Beobachtungen sowohl der Kinder als auch der Lenker:innen verwendet, die sich während der Testung mit ihrem Fahrzeug dem Schutzweg näherten.

Abbildung 1

Wie die Abbildung 2 zeigt, gaben sich über 90 % der Kinder, die das Armzeichen vor dem Queren der Straße ausgeführt haben, eine Schulnote von 1 oder 2, schätzten also ihr „über die Fahrbahn gehen“ als sehr gut bis gut ein. Auch die Schüler:innen in der Kontrollgruppe, die ohne dieses Armzeichen die Fahrbahn querten, schätzten sich mehrheitlich sehr gut bis gut ein (63%) . Es konnte somit kein signifikanter Unterschied festgestellt werden.

Abbildung 2

Das Armzeichen hat zwar bei der Mehrheit der Kinder zu einem Sicherheitsgefühl beigetragen, jedoch konnte von dem Verkehrspsychologen, welcher die Kinder beim Queren beobachtete, kein sichereres Verhalten beim Fahrbahnqueren wahrgenommen werden.

Abbildung 3

Unser Tipp an Sie

Kinder können dazu neigen, sich selbst zu überschätzen, hier ist große Vorsicht geboten! Besprechen Sie mit ihrem Kind, wie wichtig es ist, im Straßenverkehr immer aufmerksam zu sein und auf den Verkehr zu achten. Auch wenn Ihr Kind schon über einiges an Verkehrswissen verfügt, so bedeutet das nicht automatisch, dass es schon alles versteht und schon gar nicht, dass es dieses Wissen automatisch anwenden kann.

Mehr über die kognitiven Fähigkeiten von Kindern im Volksschulalter können Sie auch hier nachlesen.

[1]  Rathgeber, Schützhofer, Rauch, Gummerer & Turin (2023). Höher-Breiter. Beobachtungs- und Befragungsstudie zu Kinderarmzeichen bei Querungsverhalten. Abschlussbericht. Wien: sicher unterwegs – Verkehrspsychologische Untersuchungen GmbH.
Beauftragt vom Verkehrssicherheitsfonds des Landes Salzburg und von sicher unterwegs – Verkehrspsychologische Untersuchungen GmbH mit Unterstützung der Verkehrspolizei Salzburg und in Kooperation mit der AUVA durchgeführt.
Downloadbar unter: https://www.sicherunterwegs.at/wp-content/uploads/Abschlussbericht-Hoeher-Breiter.pdf